- VRML
- VRML[sprich »wörml« oder »vau er em el«; zunächst Abk. für Virtual Realitiy Markup Language, dt. »Markierungssprache für virtuelle Welten«, heute als Abk. für Virtual Reality Modeling Language gedeutet, dt. »Sprache zur Gestaltung virtueller Welten«] (Vermal), eine Beschreibungssprache zur Simulation dreidimensionaler Räume mit dreidimensionalen Objekten, wobei Interaktionen des Benutzers möglich sind. Ziel ist es, dass ein Benutzer, verkörpert beispielsweise durch einen Avatar, sich durch die dreidimensional dargestellten Welten bewegen und in diese eingreifen kann. Anwendungsbeispiele sind 3D-Chats, virtuelle Kaufhäuser etc.Die Sprache wurde 1994 von einem Team um Mark Pesce und Tony Parisi entwickelt und in rascher Folge erweitert. Im Dezember 1997 wurde eine überarbeitete Version von VRML 2.0 unter der Bezeichnung »VRML97« von der ISO zum Standard erklärt (ISO/IEC 14772).VRML-Dokumente tragen die Erweiterung. wrl bzw. den MIME-Type x-world/x-vrml (MIME). Um sie darzustellen, ist ein spezieller Browser erforderlich, beispielsweise der Cosmo Player, oder ein entsprechendes Plug-in für bestehende Browser.Zur Förderung von VRML wurde 1996 das VRML Consortium gegründet. Da die Gruppe inzwischen ihre Aktivitäten ausgeweitet hat und sich nun ganz allgemein um die Standardisierung von 3D-Grafik im Web kümmert, hat sie sich Ende 1998 umbenannt in Web3D Consortium. Ihm gehören eine Reihe von Firmen (u. a. Sony) und Forschungseinrichtungen an.1999 stellte das Web3D Consortium X3D (Abk. für Extensible 3D) vor, eine Spezifikation zur Darstellung und Animation dreidimensionaler Objekte im Web. X3D ist aus Komponenten aufgebaut und erweiterbar und ist daher noch flexibler einsetzbar als VRML. X3D ist ein Derivat von XML und soll nach dem Willen des Web3D Consortiums VRML in Zukunft als Web3D-Standard ablösen. Ziel ist eine Anerkennung durch die ISO als offizieller Standard für 3D-Darstellungen im Web.
Universal-Lexikon. 2012.